Was ist eine Intention und wie nutze ich diese im Yoga?

Intentionen setzen Zeichen im Yoga und befördern eine körperliche Praxis zu einer ganzheitlichen Erfahrung. Erfahre hier, wie auch Du Intentionen setzen kannst.

Von Affirmation bis Zeichen setzen – warum die Intention im Yoga so wichtig ist

Auch wenn viele Menschen im Yoga eine sportliche Tätigkeit sehen, ist Yoga doch vielmehr eine Philosophie, die über reine Bewegung weit hinausgeht. Obwohl der Körper ein zentraler Bestandteil der Yogapraxis ist, so dient er vielmehr als Mittel zum Zweck. Wir benutzen ihn, um uns mit unserem Atem zu verbinden. Wir bewegen uns, um am Ende der Praxis den Geist leichter beruhigen zu können. Wir lernen in der Bewegung unsere Grenzen und Mechanismen besser kennen. Und für viele ist der Einstieg in die Philosophie und Lebensweise des Yoga über eine klassische Yogastunde viel zugänglicher als beispielsweise durch reine Meditation.

Doch nur weil der Fokus – vor allem im Westen, weit weg vom Ursprung des Yogas – auf dem Körper liegt, heißt das nicht, dass Yoga darüber hinaus nichts zu bieten hat. Im Gegenteil, erst wenn wir den Blick über die Matte hinaus gleiten lassen, erkennen wir die richtige Magie des Yogas. Und doch können wir dem Körperlichen einen Mehrwert geben und wieder mit dem Kern des Yogas verbinden, indem wir eine Intention setzen. Im Folgenden erfährst Du, was es mit diesem ominösen Wort auf sich hat und welche Intentionen Du in Deine Praxis und Deinen Alltag integrieren kannst.

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Was ist überhaupt eine Intention? 

Intention ist so ein Wort, das gerne mal zu Beginn einer Yogastunde ausgesprochen wird – aber was bedeutet das überhaupt? Wenn wir uns das Wort etymologisch anschauen, stammt es von dem lateinischen Verb „intendere“ ab, was auf Deutsch in diesem Kontext so viel wie „wenden“ oder „lenken“ heißt. Wenn wir das auf eine Yogapraxis anwenden, dann steht die Intention für das, wohin wir unsere Aufmerksamkeit, unseren Fokus richten wollen.

Nehmen wir an, Du hattest einen schwierigen Tag. Dir fällt es schwer, liebevoll mit Dir umzugehen und genau an diesem Abend findest Du Dich anschließend auf der Matte wieder. Du wirst eingeladen, eine Intention für Deine Praxis zu setzen. Wenn Du über den Tag reflektierst, setzt Du Dir vielleicht die Intention, achtsam und liebevoll mit Dir während Deiner Praxis umzugehen. Dadurch ist die Praxis nicht nur individuell auf Deine Bedürfnisse abgestimmt, sondern bekommt auch einen Mehrwert, den eine rein körperliche Praxis nicht bieten kann. So weit, so gut – doch wie kann eine Intention denn konkret aussehen?

Was umfasst eine Intention im Yoga?

Eine Intention dient also dazu, die Yogapraxis auf eine tiefere Ebene zu befördern. Das kann in der Yogapraxis ein Mantra sein, wie „Ich bin genug“, das immer wieder, innerlich für Dich oder laut, wiederholt wird. Du kannst aber auch ein Wort oder eine Eigenschaft wählen, die Deine Praxis leitet. Wenn zum Beispiel alles im Namen von „Grenzen wahrnehmen“ steht, leitet das, wie Deine Praxis im Inneren und Äußeren aussieht.

Nicht alle Intentionen sind aber für Außenstehende sichtbar. Vielleicht bedeutet für Dich eine Intention auch, welche Gedanken Du zulässt und welche nicht. Das Besondere an dem Begriff der „Intention“ ist, dass er sehr offen ist und viel Interpretationsraum lässt. Eine Intention ist nichts Materielles, so dass sie für jede Person auch etwas anderes sein kann. Wenn Du also eine für Dich passende Intention gefunden hast, lass Dich nicht von anderen verunsichern. Du weißt schon, was für Dich richtig ist. Und wir haben nun mal alle verschiedene Themen und damit auch Intentionen. Einheitsbreie sind aber sowieso langweilig.

Intention im Yin Yoga

Yin Yoga ist eine langsame und meditative Praxis. Da wir uns während einer Yin Yoga Praxis kaum bewegen, stehen andere Dinge im Fokus, wie beispielsweise Mantras oder Intentionen. Manchmal kann es sein, dass diese schon vorgegeben ist, wie etwa eine Yogapraxis, die sich dem Thema der Dankbarkeit widmet. Davon abgesehen hast Du natürlich immer die Möglichkeit, Dein eigenes Thema zu wählen.

Im Yin Yoga können wir wunderbar Intentionen und Leitsätze mit der Praxis verbinden, indem wir entsprechende Meridiane damit ansprechen. Da wir die Asanas auch lange halten, gibt uns das auch wieder genug Zeit, uns erneut mit der Intention zu verbinden, die beispielsweise bei einer schnelleren Praxis durchaus mal in den Hintergrund rutschen kann. Wie so oft dient Yin Yoga dazu, uns das Offensichtliche vor Augen zu führen.

Intentionen machen uns auch bewusst, warum wir überhaupt auf der Matte sind, da wir manchmal so gefangen in Automatismen sind, dass uns vielleicht gar nicht auffällt, dass unsere Praxis an Bedeutung oder Widmung verloren hat.

Intention im Yang Yoga   

Praktizieren wir Yang Yoga, also Yogastile, die aktiver sind, wie etwa Hatha, Ashtanga oder Vinyasa Yoga, ist der Körper ein mögliches Instrument unserer Intention – doch es geht auch über das Körperliche hinaus. Körperbewusstsein und -Wahrnehmung sind Themen, die uns im Yang Yoga ständig begegnen. Das ermöglicht uns, eine aktive Praxis mit einer Intention zu verbinden – und genau das ist es auch, was Yoga bedeutet. Übersetzt bedeutet der Begriff „Yoga“ nämlich Zusammenführen. Es beschreibt die Einheit von Körper, Seele und Geist, quasi eine Art Dreifaltigkeit im Yoga.

So wird dem Körper eine wichtige Rolle zugeschrieben, denn er ist immerhin unser Zuhause, aber auch das von Seele und Geist. Er ermöglicht uns, mit unserem Geist in Verbindung zu treten, da zum Beispiel Herzschlag und Angst miteinander verbunden sind. So können wir oft spüren, wahrnehmen, was auf geistiger Ebene passiert.

Doch eine Intention kann auch im Yang Yoga über den Körper hinausgehen, zum Beispiel, wenn Inhalte wie Dankbarkeit oder Selbstfürsorge in die Praxis integriert werden. Ebenso wie mit Körperwahrnehmung beobachten wir während der Yogastunde, was mit dieser Intention in der Bewegung passiert. Wir erfahren und erkunden: verbunden mit dem, was zentral und wichtig ist. Und welche Intention eben gesetzt wurde.

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Praktische Intentionen für Deine Yogapraxis und darüber hinaus:

Damit Du nun mit handfesten Ideen Intentionen setzen kannst, habe ich für Dich noch ein paar Möglichkeiten für Deine nächste Yogapraxis auf oder abseits der Matte gesammelt.

•  Bevor Du auf Deine Matte steigst, stelle Deine Bedürfnisse an erster Stelle – gerade wenn Du im Alltag viel gibst und wenig nimmst.
•  Sei in einer angeleiteten Stunde ganz im Moment. Entscheide nicht schon vorher, was Du machen wirst und was nicht. Überlege im Yin Yoga zum Beispiel erst, wie du Haltung aufbauen wirst, anstatt in dein Muster zu verfallen.
•  Wenn Du frustriert bist, nimm Dir vor, mit Dir wie mit einem Deiner Liebsten zu sprechen.
•  Stell Dich bewusst Inhalten, die Dir im Alltag oder auf der Matte schwerfallen. Widme eine Yogapraxis oder einen Tag Themen wie Selbstliebe oder Wertschätzung.
•  Schreib das, was Dich bewegt und motiviert, in ein Tagebuch. Oftmals kannst Du so eine unterschwellige Intention finden, die Dir vielleicht vorher gar nicht so bewusst war. 

Zusammenfassung

Eine Intention ist eine Art Leitsatz oder Widmung, die Deiner Yogapraxis mehr Tiefe verleiht und über das Körperliche hinausgeht. Sei es ein Mantra, ein Thema oder ein Wort, es gibt viele Möglichkeiten, wie Dich eine Intention auf der Matte begleiten kann. Während im passiven Yin Yoga mehr Raum und Zeit ist, über die eigenen Themen zu reflektieren, dient im aktiven Yang Yoga der Körper als Werkzeug für die Intention. Hier steht Körperbewusstsein im Vordergrund, was uns wiederum tiefer mit uns selbst verbindet. Und eigentlich geht es im Yoga genau darum: zu uns selbst zu finden, uns wieder zu verbinden. Eine Intention ist dafür eine wunderbare Methode und es liegt Dir auch absolut frei, wie diese für Dich aussehen soll.

Wenn Dir das Lust auf Yin Yoga gemacht hat, dann schau gerne bei meinem YouTube Kanal vorbei, wo eine große Sammlung an verschiedenen Yoga Einheiten mit unterschiedliche Intentionen auf Dich wartet.  

Ebenfalls findest du auf unserer Online Yoga Platform ein speziell für Dich zusammen gestelltes Yin und Yang Yoga Packet welches sich mit dem Intention Setzen beschäftigt. Es ist für deinen positive Start ins Neue Jahr gestaltet, was nicht bedeutet dass du es nur zu Beginn eines Jahres praktizieren kannst. Deinen Intentionen sind keine Grenzen gesetzt und jeder Tag ist ein neuer Anfang. Schau gerne HIER vorbei und praktiziere sooft und wann immer du willst!

Wenn Du noch tiefer in die Praxis des Yin Yogas eintauchen möchtest, dann schau Dir doch meine 50h Online Yin Yoga Ausbildung an, wo Du nicht nur mehr über die Theorie und Praxis von Yin Yoga lernst, sondern Dir auch Deine eigene Einheit zusammenstellen kannst, die auf Deine Bedürfnisse angepasst ist.

Ganz liebe Yin Grüße, 
Deine Laura